BAUFINANZIERUNG
Trotz Wegfall der Eigenheimzulage sind die Bedingungen für den Bau oder Kauf einer Immobilie günstig. Denn die Zinsen bewegen sich nach wie vor auf niedrigem Niveau. Im Idealfall ist ein Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit von 10 Jahren bereits für 4 Prozent pro Jahr zu haben. Selbst bei Laufzeiten von 15 Jahren ist der Zins derzeit kaum höher. Doch ein niedriger Zins alleine macht noch keine optimale Baufinanzierung. Wichtig sind ebenfalls die Höhe der Monatsraten, passende Sondertilgungsrechte und die Integration von Förderkrediten. Bei cleverer Finanzierung können die Raten sogar unterhalb der monatlichen Miete liegen. Und dabei wird zusätzlich Eigentum geschaffen – die beste Altersvorsorge. Eigenheimbesitzer können außerdem noch mit Wertsteigerungen ihrer Immobilie rechnen. Mieter hingegen müssen auf steigende Mietpreise gefasst sein.
Doch bei der Finanzierung sollte man hinsichtlich der Monatsraten nicht zu knapp kalkulieren. Wer sich fürs Eigenheim entscheidet, muss prüfen, ob die Belastungen durch Kredit und Tilgung langfristig tragbar sind. Hier muss genauestens gerechnet werden, wie viel Geld monatlich abzüglich aller sonstigen Ausgaben zur Verfügung steht. Die Raten sollten keinesfalls so hoch sein, dass nicht mehr genügend Geld zum Leben übrig bleibt. Auch empfiehlt es sich, ein Sicherheitspolster einzurechnen, falls Mehrausgaben für den Bau anfallen. Denn die Erfahrung zeigt: Fast jeder Neubau verschlingt mehr Gelder als geplant.
Generell gilt bei der Finanzierung: Mindestens 20 Prozent der Immobilie sollte mit Eigenkapital finanziert werden können. Der Rest kann entweder über ein Bauspardarlehen oder über andere günstige Kredite zugesteuert werden. Ein Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen ist nur sinnvoll, wenn die Zinsen niedriger als bei einem Hypothekendarlehen sind. Das ist momentan meist nicht der Fall. Dennoch lohnt sich Bausparen, da es staatlich gefördert wird. Und wenn man auf das Bauspardarlehen verzichtet, erhält man von seiner Bausparkasse zur Belohnung einen Zinsbonus aufs ausgezahlte Sparguthaben.
Zur Baufinanzierung kann man dann einen günstigeren Hypothekenkredit heranziehen. Doch nicht nur die Zinshöhe ist wichtig, sondern auch die Flexibilität des Kredits. Gerade für Bauherren mit Einkünften in wechselnder Höhe ist es vorteilhaft, wenn die Möglichkeit besteht, bei höheren Monatseinkommen zusätzlich zu tilgen. Aber nicht alle Banken bieten dieses Sondertilgungsrecht an, oder aber sie verlangen einen Zinsaufschlag von bis zu 0,25 Prozent. Flexible Kreditinstitute erlauben aber jährlich eine zusätzliche Tilgung von bis zu 10 Prozent der Restschuld ohne Zinsaufschlag.
Bei der Finanzierung von Wohneigentum zur Eigennutzung greift die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Bauherren Deutschlands unter die Arme. Die KfW-Bank vergibt Förderdarlehen von bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten. Der Zins liegt dabei in der Regel leicht unter den Hypothekenzinsen. Doch selbst kleine Unterschiede beim Zins machen sich bei langer Laufzeit recht deutlich bemerkbar. Tipp: Besonders bei Energie-Spar-Investitionen lohnt die Förderung. Die KfW-Bank vergibt hierfür Förderdarlehen mit Zinssätzen ab 1,9 Prozent. Die Förderkredite werden allerdings nur vermittelt, d.h., die hauseigene Kreditbank muss mitziehen. Und hier liegt oft das Problem. Denn nicht jede Bank, die Baugeld anbietet, bezieht die Vergabe von Förderkrediten mit ein. Daher sollte man bei seiner Kreditbank unbedingt rechtzeitig nachfragen, ob eine KfW-Förderung möglich ist.
Stand: Dezember 2009, alle Angaben ohne Gewähr