Der 15 Jahre Euro  – ein Rückblick

Erinnern Sie sich noch an den Tag, an dem sich Ihr Vermögen „halbierte“? An den Tag, an dem das €-Zeichen die gute alte D-Mark ablöste? Das ist nun schon über zehn Jahre her. Im Januar 2009 war es soweit – der Euro feierte seinen 10. Geburtstag als Buchgeld. Anlass genug, einmal auf die vergangenen Jahre zurückzublicken.

Wie alles begann

Seit dem 1. Januar 1999 werden alle bargeldlosen Finanztranksaktionen offiziell in Euro abgerechnet. Die Basis für eine einheitliche europäische Währung entstand jedoch zehn Jahre zuvor. Der Europäische Rat beschloss die Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ziel: Eine gemeinsame Geld- und Währungspolitik sollte für finanzielle Stabilität sorgen. Die damit verbundenen Hoffnungen waren groß. So versprachen sich die Teilnehmerstaaten von der Fusion Wachstum, politische Stabilität, sowie Inflationsabbau und Entwicklungsangleichung. Doch ohne Fleiß kein Preis: Die Mitgliedschaft war (und ist auch noch heute) an Bedingungen geknüpft. Laut Konvergenzkriterien müssen interessierte Staaten
  1. Preisstabilität nachweisen. Die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Ländern liegen.
  2. dafür sorgen, dass der öffentliche Haushalt nicht mehr als drei Prozent und die öffentliche Verschuldung nicht mehr als 60 Prozent des nominalen Bruttoinlandproduktes betragen.
  3. am Europäischen Währungssystem teilnehmen.
  4. einen langfristigen Zinssatz garantieren. Der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf maximal zwei Prozent über dem Durchschnitt der drei Mitgliedsstaaten mit der niedrigsten Inflationsrate liegen.
Die zwölf europäischen Staaten Belgien, Deutschland, Frankreich, Finnland, Italien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien und Griechenland bereiteten sich als erstes auf die Einführung des Euros vor. Der Startschuss für die neue Einheitswährung fiel im Mai 1998 mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem damit verbundenen Beginn der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Am 31. Dezember 1998 legte die EZB den Wechselkurs aller beteiligten Staaten unwiderruflich fest. Nicht dabei war Griechenland. Der sonnige Staat am Mittelmeer konnte die mitbestimmten Bedingungen selbst nicht erfüllen. So führten zum 1. Januar 1999 lediglich elf Staaten den Euro als Buchgeld ein. Erst zwei Jahre später trat auch Griechenland bei. Im Jahr 2002 war es schließlich soweit: Zum 1. Januar kamen Banknoten und Münzen im Umlauf, der Euro war ab sofort das offizielle Zahlungsmittel.

Der Euro – ein Erfolgsprojekt?!


In den Anfangszeiten noch belächelt, hat sich der Euro innerhalb von zehn Jahren zur zweitstärksten Währung nach dem US-Dollar entwickelt. Ende 2007 machte der Euro 26,5 Prozent der international gebräuchlichen Reservewährungen aus (US-Dollar: 63,9 Prozent). An der Börse ist der Euro bereits stärker notiert als sein amerikanisches Pendant. Seit 2006 ist er darüber hinaus die führende Bargeldwährung – vor dem US-Dollar. Es ist also durchaus möglich, dass der Euro den Dollar eines Tages als Leitwährung ablöst. Doch da der Handel im Öl- und Rohstoffmarkt ausschließlich in US-Dollar erfolgt, ist und bleibt der Dollar – zumindest vorerst – die wichtigste Währung.

Die starke Börsennotierung und seine Positionierung als Reservewährung macht den Euro attraktiv – gerade für europäische Staaten. Kein Wunder, dass ihn nicht nur EU-Staaten einführen. Derzeit nutzen 21 europäische Staaten den Euro als offizielles Währungsmittel, darunter befinden sich 15 EU-Mitglieder. 2009 kommt mit der Slowakei EU-Mitglied Nr. 16 hinzu. Weitere stehen auf der Warteliste, dazu gehören u.a. Polen, Bulgarien, Ungarn, Tschechien und Rumänien.

Natürlich gibt es auch Zweifler, die den Euro als Einheitswährung skeptisch betrachten. So haben Großbritannien, Schweden und Dänemark die Einführung des Euros zunächst einmal auf Eis gelegt. Im Gegensatz zu Großbritannien haben Schweden und Dänemark die Entscheidung ihren Einwohnern überlassen. Via Volksentscheid stimmte die Mehrheit gegen den Euro als Landeswährung. Doch die Skeptiker bleiben in einem überschaubaren Kreis.

Der Euro –  verbraucherfreundlich?!

Verbraucher tun sich immer noch schwer mit dem Euro. Nach wie vor rechnen viele in die gute alte Deutsche Mark um. Zur Einführung des Euros 2002 befürchteten viele einen Preisanstieg des Einzelhandels. Der Begriff „Teuro“ – 2002 zum Wort des Jahres gewählt – drückte aus, was viele Deutsche vom neuen Währungssystem hielten. Ein Blick auf die aktuelle Preise scheint die Befürchtungen zu bestätigen. Gerade die Lebensmittelpreise sind in den letzten Jahren explodiert. Gleiches gilt auch für Benzin- und Ölpreise. Doch gibt es auch Gegenbeispiele. So sind bei Elektrogeräten mit der Einführung des Euros deutliche Preisnachlässe festzustellen. Da diese jedoch wesentlich seltenerer als Lebensmittel gebraucht werden, fallen solche Vergünstigungen gegenüber den Teuerungen nicht auf. Fakt ist: Diese Teuerungen und Vergünstigungen hätte es auch ohne die Einführung des Euros gegeben. Das alles auf den Euro zu schieben ist zwar praktisch, aber falsch. Aufgrund der wachsenden Engpässe an der Öl- und Lebensmittelfront waren (und sind) Preisanstiege unvermeidbar.

Den erhöhten Lebensmittelpreisen zum Trotz profitieren Verbraucher von der Euro-Währung. Nicht nur, dass komplizierte Umtauschaktionen bei Reisen in Währungspartnerländern entfallen – das ist nur ein kleiner positiver Nebeneffekt. In den Eurozonenländern ist neben einer nachhaltigen Preisstabilität auch ein deutlicher Zuwachs an Arbeitsplätzen zu erkennen. Dem Euro sei dank!

Stand: Dezember 2009, alle Angaben ohne Gewähr!

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